Der Lahn-Dill-Kreis und die 22 Kommunen des Kreises mit Ausnahme der Gemeinde Lahnau haben am 21.09.2011 eine öffentlich-rechtliche Kooperations-Vereinbarung zum flächendeckenden Ausbau mit schnellem Internet im Lahn-Dill-Kreis getroffen. Ziel: „Schnelles Internet für alle“.
In einem ersten Schritt wurde eine Analyse und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Machbarkeitsstudie wurde am 01.02.2012 zunächst den Bürgermeistern und später in mehreren Informationsveranstaltungen den betroffenen Parlamentariern vorgestellt und erläutert.
Nach entsprechenden Beschlüssen wurde unmittelbar mit der Umsetzung der Studie begonnen. Basis dafür war das „Kommunalmodell“ mit einer Bürgschaft durch das Land Hessen. Ziel dieses Modells war die Schaffung einer passiven Infrastruktur durch ein neues Glasfasernetz und der Betrieb des Netzes durch einen entsprechenden Dienstesanbieter.
Im Rahmen eines Interessen-Bekundungsverfahrens hatte die Deutsche Telekom mitgeteilt, dass sie in den nächsten 36 Monaten nicht beabsichtigt, flächendeckend im Lahn-Dill-Kreis auszubauen. Diese Situation hat sich im Jahr 2013 grundlegend durch eine neue Geschäftspolitik verändert. Zum einen hat die Deutsche Telekom im Frühjahr 2013 ein Interesse am Ausbau des Lahn-Dill-Kreises bekundet und am 15.05.2013 in einer weiteren Marktabfrage mitgeteilt, dass sie die Stadt Wetzlar komplett und in 8 weiteren Städten und Gemeinden in Teilbereichen auf eigenen Invest ausbauen will. Dies hat den Business Case des Kommunalmodells nachdrücklich negativ beeinflusst.
Aufgrund dessen haben sich der Landkreis und die Städte und Gemeinden im Sept. 2013 einem „Zuschussmodell“ zugewandt. Zur Umsetzung dieses Schrittes haben die Kommunen im letzten Quartal 2013 entsprechende Beschlüsse gefasst und den Kreisausschuss sowie die Magistrate und Gemeindevorstände beauftragt, eine entsprechende öffentlich rechtliche Vereinbarung auszuhandeln. Gleichzeitig wurde eine europaweite Ausschreibung zur Marktabfrage gestartet. Aufgrund dieser Ausschreibung haben sich zwei Unternehmen beworben. Diese wurden zur Abgabe eines indikativen Angebotes aufgefordert. Abgabefrist dafür war der 31.03.2014.
Die Angebote wurden durch die Steuerungsgruppe und eine Fachanwaltskanzlei geprüft. Anschließend wurden mit beiden Unternehmen Bietergespräche am 20. und 21.03.2014 geführt. Dem folgte die Aufforderung zur Abgabe eines „verbindlichen“ Angebotes am 14.04.2014. Abgabefrist war hierfür der 13.05.2014. Nach Prüfung und Bewertung sowie ggf. weiterer Bietergespräche erfolgte die Entscheidung über die Vergabe. Ein verbindliches Angebot lag lediglich von der Deutschen Telekom vor. Alle 21 Kommunalparlamente und der Kreistag haben sich für die Vergabe an die Deutsche Telekom ausgesprochen. Aufgrund dieser Tatsache wurde am 22.07.2014 der Kooperationsvertrag und ein Bauvertrag unterzeichnet. Die erste Spatenstich erfolgte am 01.08.2014 im Beisein zahlreicher Ehrengäste in Bischoffen am Aartalsee.
Zwischen dem Lahn-Dill-Kreis und den 21 Städten und Gemeinden wurde am 21.07.2014 eine „Fortführungs- und Umsetzungsvereinbarung“ (öffentlich-rechtliche-Vereinbarung) geschlossen und unterzeichnet.
Die Bundesnetzagentur ist über das Projekt informiert.